Berichte für die Presse

10 Jahre apogen

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Eine Erfolgsgeschichte

Der 1. Januar 2004 war für die Apotheken in Deutschland ein folgenreiches Datum.

An diesem Tag trat das GKV-Modernisierungsgesetz in Kraft, das die Apothekenlandschaft  komplett verändern sollte:

  1. Das Mehrbesitzverbot wird aufgehoben. Ab sofort darf eine Apotheke bis zu drei Filialen besitzen.
  2. Neue Arzneimittelpreisverordnung. Jetzt Pauschalaufschlag auf jedes verschreibungspflichtige AM € 8.10 + 3% auf GH-Preis abzüglich € 2.30 Rabatt für die GKV
  3. Der Versandhandel mit Arzneimitteln wird grundsätzlich erlaubt.
  4. Die Preisbindung für nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel wird aufgehoben.

Mit diesen Maßnahmen sollte der bis dahin privilegierte und geschützte Bereich des Arzneimittelhandels liberalisiert und für die „Spielregeln“ der freien Marktwirtschaft geöffnet werden.

Die meisten Apotheken sahen dieser neuen Situation mit Angst und Sorgen entgegen. Vor allem die Aufhebung der Preisbindung könnte zu einem ruinösen Wettbewerb führen, wie man ihn in anderen Einzelhandelsbereichen schon erlebt hatte.

Nach anfänglicher Ruhe veränderte sich die Situation schlagartig, als im Februar 2006 mit gewaltigem medialen Rummel in Hannover die erste DISCOUNT-APOTHEKE eröffnet wird (Easy-Apotheke)

Das wirkte wie ein Dammbruch. Kurze Zeit später schlossen sich einige Innenstadtapotheken zur „PINC-GRUPPE“ zusammen und warben regelmäßig in Anzeigen mit stark reduzierten Sonderpreisen. Weitere größere, bald aber auch kleinere Apotheken reagierten mit Rabatten und Niedrigpreisen auf diese Herausforderung.

Hannover wurde in kurzer Zeit zum bundesweit  einzigartigen „Eldorado für Schnäppchenpreise“ im OTC-Bereich.

Das war der Zeitpunkt, an dem sich einige befreundete Apotheken zusammengesetzt haben, um eine gemeinsame Strategie gegen den „ruinösen Wahnsinn“ zu erörtern.

Die erste Sitzung fand am 4. Mai 2006 statt, und sie sollte der Beginn einer einzigartigen Gemeinschaft sein.

Statt „blindem Aktionismus“ zu folgen, hat sich die Gruppe entschieden,  mit Hilfe professioneller Anleitung einen Verbund zu schaffen, der dauerhaften Bestand hat und sich durch seine Geschlossenheit und gemeinsame Stärke notwendige wirtschaftliche Vorteile erkämpft.

Durch einen glücklichen Umstand fand die Gruppe sehr schnell einen hervorragenden Wirtschaftsfachmann, der von unseren Plänen begeistert war.

Bereits am 9. Juli 2006 fand unter seiner Leitung ein erster Workshop statt. Inzwischen war die Gründergruppe auf fünfzehn Personen angewachsen. In der Form eines intensiven Brainstormings wurde zunächst eine gründliche Analyse der Ist-Situation durchgeführt. Danach wurden in verschiedenen Gruppen mögliche Reaktionen erörtert. Am Ende hatten wir ein Ergebnisprotokoll, mit dem niemand so schnell gerechnet hatte. Ein Hauch von Erleichterung und Euphorie machte sich breit.

 Das erstaunlichste Ergebnis dieses Tages war aber die Erkenntnis, dass es dem Leiter dieses Workshops innerhalb von acht Stunden gelungen war, aus einem Kreis von Individualisten eine Gruppe mit einem starken „Wir-Gefühl“ zu formen.

Das waren beste Voraussetzungen für eine weitere gute Zusammenarbeit unter dem Motto: „Wir schaffen das!  Packen wir es an!“

Mit beispiellosem Einsatz und Elan wurden in den nächsten Wochen und Monaten in verschiedenen Arbeitsgruppen die Voraussetzungen für die Gründung einer Gesellschaft geschaffen.

Auf dem zweiten Workshop am 2. September 2006 wurden die Ergebnisse der Arbeitsgruppen präsentiert und diskutiert. Am Ende dieses Workshops stand die Gründung einer GbR mit dem Namen apogen. Die Gesellschaftsform GbR war von Anfang an als Übergangsregelung gewählt worden, um im juristischen Sinne als Gruppe handlungsfähig und handlungsberechtigt zu sein.

Eines der Hauptziele der GbR sollte die Vorbereitung und Gründung einer Genossenschaft  sein unter dem Motto: „Einer für alle, alle für einen!“

Da unser professioneller Berater ein leidenschaftlicher Verfechter des genossenschaftlichen Gedankens war, konnte er für uns in kurzer Zeit alle notwendigen Unterlagen erarbeiten, die für die Zulassung durch den Genossenschaftsverband erforderlich waren.

Bereits am 4. Dezember 2006 war es soweit:

25 Mitglieder unterschreiben die  Gründungsurkunde der apogen-Genossenschaft i.G. (in Gründung)

In der ersten Generalversammlung am gleichen Abend wird ein Aufsichtsrat gewählt ( drei Personen) , der noch am gleichen Abend einen dreiköpfigen Vorstand beruft. Nun hat die junge Genossenschaft eine Struktur, mit der sie sich an die Lösung der vielen Aufgaben und Ziele begeben kann. Und sie tut es mit einem beispiellosen Einsatz aller Mitglieder, die in verschiedenen Arbeitsgruppen ziel- und erfolgs-orientiert arbeiten.

So ist innerhalb von nur sieben Monaten aus einem „Häufchen“ besorgter Kolleginnen und Kollegen eine Genossenschaft  mit 21 Mitgliedern und insgesamt  24 Apotheken entstanden, die durch Gemeinsamkeit und Geschlossenheit  die Weichen gestellt hat zu mehr Stärke  und zum wirtschaftlichen Überleben.

 Bis heute eine einzigartige Erfolgsgeschichte!

Herwig Schroers

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apogen und Deutsche Umweltstiftung | 08.2015

 

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